Peugeot Abgasskandal: Betroffene Modelle und Schadensersatz
Verkehr

Dieselskandal: Peugeot scheint ebenfalls vom Abgasskandal betroffen zu sein. 06.04.2021
Zusammenfassung:
- Auch Peugeot scheint in den Dieselskandal verwickelt zu sein.
- Der Peugeot-Abgasskandal umfasst aber auch Benziner-Modelle.
- Betroffene Kunden können voraussichtlich Schadensersatz bekommen.
Obwohl einige Peugeot-Diesel auch auf der Straße eher unauffällige Abgaswerte aufweisen, scheint es bei anderen Modellen zu einem Peugeot-Dieselskandal zu kommen. So führten französische Behörden bereits 2017 Durchsuchungen bei PSA durch. Dabei fanden sie Unterlagen, die belegen, dass PSA zumindest plante, bei Abgastests zu betrügen. Dabei sollte es offenbar nicht nur um Stickoxidwerte, sondern auch um den Verbrauch gehen. Die Vorwürfe der Behörden bezogen sich auf Modelle mit den Abgasnormen Euro 5 und Euro 6. Inzwischen gab es aufgrund erhöhter Abgaswerte auch erste Rückrufe von betroffenen Peugeot-Modellen.
Vom Peugeot-Abgasskandal betroffene Modelle
Der ADAC stellte schon 2017 massive Überschreitungen der zulässigen Stickoxid-Werte bei realitätsnahen Tests fest. Geprüft wurden dabei der Peugeot 3008 Blue HDi 120 und der Peugeot 5008 BlueHDi 150. Inzwischen gibt es auch 2 Rückrufe, von denen jeweils mehrere Modelle betroffen sind:
Peugeot-Abgasskandal bei Benzinern: Unter dem Rückrufcode „JPM“ (KBA-Referenznummer: 009555) wurden Modelle mit Otto-Motor von Peugeot 208, Peugeot 301 und Peugeot 2008 zurückgerufen. Diese wurden im Produktionszeitraum Februar 2017 bis April 2019 hergestellt. Der Rückruf erfolgte im Mai 2020.
Peugeot Dieselskandal: Mit dem Rückrufcode „JMK“ (KBA-Referenznummer: 009354) wurden Diesel-Varianten von Peugeot 208, Peugeot 2008, Peugeot 308, Peugeot 3008, Peugeot 508 und Peugeot 5008 zurückgerufen, die zwischen Juli 2013 und Mai 2016 produziert wurden. Der Rückruf wurde im September 2020 veröffentlicht.
Bei beiden Rückrufen spielt Peugeot ein Softwareupdate ein. Dieses soll den Ausstoß von Partikeln und NOx-Emissionen optimieren. Verbraucherschutzanwälte gehen eher davon aus, dass eine unzulässige Abschalteinrichtung entfernt wird.
Übrigens: Der Peugeot Boxer ist zwar baugleich mit dem Fiat Ducato, hat aber seit 2011 einen anderen Motor. Daher ist er nicht direkt in den Fiat-Abgasskandal verwickelt. Falls es hier aber auch noch zu einem Rückruf kommt, wären noch mehr Wohnmobile vom Abgasskandal betroffen.
Ansprüche im Peugeot Abgasskandal
Wir erklären die wichtigsten Ansprüche, die Peugeot-Besitzer im Abgasskandal haben:
- Wer einen Peugeot mit einer illegalen Abschalteinrichtung fährt und noch Gewährleistung hat, hat Anspruch auf Nacherfüllung. Das heißt: Man gibt das alte Fahrzeug an den Händler zurück und erhält ein neues, sauberes Nachfolgemodell.
- Hat Peugeot absichtlich bei den Abgaswerten betrogen, haben die Besitzer der betroffenen Modelle einen Anspruch auf Rückabwicklung. Das bedeutet: Der Kunde gibt seinen Wagen an den Hersteller zurück und erhält im Gegenzug den Kaufpreis abzüglich einer meist relativ überschaubaren Nutzungsentschädigung.
- Selbst Peugeot-Besitzer, deren Fahrzeug sauber ist, können teilweise vom Autokredit-Widerrufsjoker profitieren. Aufgrund von Formfehlern bei den Vertragsunterlagen von Autokrediten und Leasing-Verträgen können viele Verbraucher vorzeitig aus ihrem Vertrag aussteigen.
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Gut zu wissen: Peugeot gehörte bis Anfang 2021 zusammen mit Opel, Citroën und DS zur PSA-Gruppe, die inzwischen mit Fiat Chrysler zur Stellantis N.V. fusioniert hat. Anspruchsgegner bei Klagen gegen den Hersteller ist daher inzwischen Stellantis. Eine Klage ist auch in Deutschland möglich.
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