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Porsche Abgasskandal

20. Oktober 2020

Inzwischen gibt es mindestens zwei Porsche-Abgasskandale. Zum einen ist Porsche als Konzerntochter in den VW-Abgasskandal verwickelt. Dabei geht es um Abschalteinrichtungen, durch die auf der Straße zu viele Stickoxide ausgestoßen werden. Zum anderen geht es darum, dass Porsche wohl im Rahmen der Zulassung gezielt manipuliert hat, um den Benzinverbrauch niedrig erscheinen zu lassen. Wir erklären hier

Dabei nennen wir jeweils die nach unseren Informationen vom Abgasskandal betroffenen Porsche-Modelle. Da aber ständig neue betroffene Fahrzeuge hinzukommen, können sich auch die Fahrer von bisher nicht betroffenen Fahrzeugen bei uns anmelden. Wir halten Sie dann auf dem Laufenden.

Porsche-Dieselskandal

Als Sportwagenhersteller ist Porsche eher ein Spezialist für Benzin-Motoren. Als Teil des Volkswagen-Konzerns hat Porsche aber auch große Diesel-Motoren von Audi bezogen und sie insbesondere in seine SUVs eingebaut. Die Diesel-Motoren von Audi mit den Kennungen EA 896, EA 897 und EA 898 waren jedoch so manipuliert, dass die Abgasreinigung faktisch nur auf dem Prüfstand voll funktionierte. Im realen Straßenverkehr stoßen solche manipulierten Motoren deutlich mehr Stickoxide aus als zulässig.

Mit einem Software-Update sollen die illegalen Abschalteinrichtungen entfernt werden. Diese sollen die durch den Porsche-Abgasskandal verursachten Probleme lösen, führen aber teilweise zu neuen Schwierigkeiten, beispielsweise mehr Verbrauch bei weniger Leistung.

Vom Porsche-Dieselskandal sind nach unseren Informationen folgende Porsche-Modelle betroffen. Unter den Links können Sie direkt prüfen, wie viel Schadensersatz Ihnen voraussichtlich zusteht:

Porsche Macan:

Porsche Cayenne:

Porsche Panamera:

Porsche-Verbrauchsskandal

Porsche stellt traditionell sehr sportliche Fahrzeuge mit hoher Leistung her. Hohe Leistung bedeutet aber eigentlich auch einen hohen Benzinverbrauch. Daher ist für Autohersteller wie Porsche die Versuchung groß, den Verbrauch (und damit den CO2-Ausstoß) möglichst klein erscheinen zu lassen. Beim Porsche-Verbrauchsskandal gibt es auch wieder zwei Teilaspekte:

Nach einer Selbstanzeige vom Januar 2019 hat der Sportwagen-Hersteller für die Tests auf dem Prüfstand zumindest beim 911er Porsche einen zu niedrigen cw-Wert angegeben. Dieser ist ein Maß für den Luftwiderstand. Daher wurde der Rollenprüfstand zu leichtgängig eingestellt und so der Verbrauch reduziert.

Im Oktober 2020 wurde ein weiterer Aspekt des Porsche-Abgasskandals bekannt. Der Sportwagenhersteller soll bei den Prüfungen für die Zulassung manipulierte Fahrzeuge eingereicht haben. Insbesondere sollen in den Getrieben andere Zahnräder als in der Serienproduktion eingebaut worden sein. Dadurch kam es auf dem Prüfstand zu einer „längeren“ Übersetzung und dadurch zu weniger Verbrauch. Betroffen sind dabei bisher nicht genannte Porsche-Modelle aus den Jahren 2008 bis 2016.

Hilfe für vom Porsche-Abgasskandal betroffene Kunden

Nach einem BGH-Urteil von Mai 2020 führt eine illegale Abschalteinrichtung dazu, dass betroffene Autobesitzer ihr Fahrzeug zurückgeben können. Dasselbe müsste auch gelten, wenn der Hersteller direkt bei den Zulassungs-Tests betrogen hat. Vom Kaufpreis wird dabei eine Nutzungsentschädigung abgezogen, die von den gefahrenen Kilometern abhängt. Gerade bei Fahrzeugen von Porsche, die oft nur vergleichsweise wenige Kilometer pro Jahr fahren, ist das i.d.R. weniger als der Wertverlust. Wir gehen davon aus, dass das BGH-Urteil gegen VW auch im Porsche-Abgasskandal anwendbar ist.

Zu den geschönten Verbrauchswerten bei Porsche liegen uns noch keine Urteile vor. Bei anderen Prozessen, die sich um überhöhten Verbrauch drehten, wurde den Kunden aber meist Schadensersatz (für Mehrverbrauch und ggf. höhere Steuerlast) oder eine Kaufpreisminderung zugesprochen. Liegt der Verbrauch um mehr als 10% über den offiziellen Angaben, ist sogar eine Rückabwicklung möglich.

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