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Welche Anforderungen muss Bodenhaltung erfüllen?

Bodenhaltung – wie leben die Hühner?
3. April 2024
  • Ob ein Ei aus Bodenhaltung stammt, können Sie anhand eines Stempels erkennen, der auf jedes einzelne Ei gedruckt wird. Im Falle der Bodenhaltung ist die erste Ziffer des Codes eine Zwei.
  • In der Bodenhaltung leben bis zu 18 Hühner auf einem Quadratmeter.
  • Die Tiere werden oft in Volieren gehalten, um Platz zu sparen und mehr Hühner züchten zu können.

Wer im Supermarkt vor dem Eierregal steht, hat die Qual der Wahl: Auf den ersten Blick sehen sie alle gleich aus und unterscheiden sich bestenfalls in ihrer Größe oder Farbe. Aber wenn man genauer hinsieht und den Text auf der Verpackung liest, findet man Begriffe wie Bodenhaltung, Freilandhaltung, Käfighaltung oder Biohaltung. Aber was genau bedeutet eigentlich Bodenhaltung? Leben Hühner nicht ohnehin auf dem Boden? Und welche Anforderungen müssen Bauern erfüllen, um den Begriff auf ihre Eierkartons drucken zu dürfen?

Bodenhaltung – ein Leben in Enge

Bodenhaltung klingt erst einmal nicht so schlecht. Schließlich handelt es sich dabei nicht um Käfighaltung, die oft mit grausamen Lebensumständen in Verbindung gebracht wird. Die Bodenhaltung ist jedoch nur bedingt besser. Dabei leben die Hühner in sogenannten Volieren auf engstem Raum zusammen. Diese Voliere werden auch gerne übereinander gestapelt, um Platz zu sparen und mehr Hühner züchten zu können. Die Hennen laufen dabei übrigens auch gar nicht zwingend auf dem tatsächlichen Erdboden, sondern bewegen sich – zumindest in den höheren Stockwerken – auf den Gitterrosten. Als Bodenhaltung darf dies trotzdem bezeichnet werden.

Dabei werden bis zu 18 Hühner auf einem Quadratmeter gehalten. Hier sind sie für die Dauer ihres Lebens eingesperrt und haben keinen Auslauf. Dies belastet die Tiere psychisch so stark, dass sie oft anfangen, sich gegenseitig zu verletzen. Um dies zu verhindern, wurden ihnen früher regelmäßig die Schnäbel gekürzt. Dies ist mittlerweile allerdings aus Tierschutzgründen gesetzlich verboten.

Auf so engem Raum leidet nicht nur die Psyche: Viren, Bakterien und Keime können sich durch den engen Kontakt schneller ausbreiten. Um Krankheiten vorzubeugen, erhalten die Hühner hohe Dosen von Antibiotika.

Woran erkennen Sie Eier aus Bodenhaltung?

Die Eier von Hühnern aus Bodenhaltung erkennen Sie in erster Linie natürlich an der Verpackung, da die Haltungsform dort in der Regel festgehalten wird. Wenn Sie aber unverpackte Eier gekauft und die Verpackung bereits entsorgt haben, können Sie die Haltungsform auch anhand eines Stempels erkennen, der auf jedes einzelne Ei gedruckt wird. Die erste Ziffer dieses Stempels steht für die Haltung; handelt es sich um Bodenhaltung, steht dort eine Zwei.

Hühner in Bodenhaltung – keine artgerechte Haltungsform

Hühner in Bodenhaltung führen ein Leben in anhaltendem Stress. Der enge Lebensraum, den sie sich mit zu vielen anderen Tieren teilen müssen, und der oft nur zu einem Drittel mit Einstreu ausgestattet ist, die Gitter, an denen sich die Hühner verletzen können – all dies ist keine artgerechte Haltung. Deshalb verzichten immer mehr Verbraucher auf den Kauf von Eiern aus Bodenhaltung und wählen lieber Bio-Eier oder solche aus Freilandhaltung.

In der Gastronomie wird aus Kostengründen aber oft immer noch auf Eier aus Bodenhaltung gesetzt. Wenn Ihnen die Haltungsform wichtig ist, können Sie oft schon anhand der Speisekarte erkennen, ob das Restaurant Ihre Wertvorstellung teilt. Denn werden Eier aus Biohaltung verwendet, wird dies meist explizit ausgewiesen.

Autor

Lisa hat Jura studiert und ist seit ihrem ersten Examen neben ihrem Master of Laws (LL.M.) als freiberufliche Autorin tätig. Schon seit Jahren schreibt sie juristische Beiträge für verschiedene Blogs, Kanzleien und Unternehmen.

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