- Mit einer Kontovollmacht berechtigen Sie eine andere Person dazu, auf Ihr Konto zuzugreifen und dort Ihre Finanzen zu verwalten.
- Die Vollmacht erteilen Sie schriftlich gegenüber Ihrer Bank, wobei Sie entsprechende Vordrucke nutzen können.
- Ein Widerruf ist jederzeit und ohne Begründung möglich.
Auf Ihr Konto haben grundsätzlich nur Sie selbst Zugriff. Das ist den meisten Menschen auch am liebsten. Allerdings kann es Situationen geben, in denen Sie als Kontoinhaber davon profitieren, wenn eine andere Person Transaktionen durchführen oder Geld abheben kann. Das ist zum Beispiel regelmäßig im Alter der Fall, wenn es Ihnen zunehmend schwerer fällt, Zahlungsvorgänge nachzuvollziehen oder Rechnungen zu begleichen. Dann können Sie eine Kontovollmacht zugunsten einer Ihnen nahestehenden Person erteilen. Wie dies funktioniert und was Sie beachten sollten, lesen Sie hier.
Was ist eine Kontovollmacht?
Eine Kontovollmacht berechtigt eine andere Person dazu, auf Ihr Konto zuzugreifen und Transaktionen durchzuführen. Die bevollmächtigte Person kann dann zum Beispiel Rechnungen begleichen, Geld ein- und auszahlen, Daueraufträge verwalten und Ähnliches. Dies geht mit einer großen Verantwortung einher – schließlich kann der oder die Bevollmächtigte Ihre Finanzen frei verwalten und im schlimmsten Fall sogar Ihr Konto leeren. Deshalb sollten Sie eine Kontovollmacht nur mit Bedacht ausstellen und darin nur Menschen begünstigen, denen Sie vertrauen. Viele Kontoinhaber bevollmächtigen zum Beispiel ihre Ehepartner oder Kinder.
Kontovollmacht oder Bankvollmacht – wo liegt der Unterschied?
Die Begriffe Kontovollmacht und Bankvollmacht werden oft als Synonyme verwendet. Einen wichtigen Unterschied gibt es allerdings, wenn Sie bei einer Bank mehrere Konten haben: Eine Kontovollmacht gilt allein für das darin genannte Konto. Eine Bankvollmacht kann sich auch auf alle Konten einer Bank erstrecken – dies ist aber kein Muss.
Wie können Sie eine Kontovollmacht erteilen?
Möchten Sie eine Vollmacht für Ihr Konto erteilen, können Sie ein entsprechendes Schreiben aufsetzen. Darin bezeichnen Sie die bevollmächtigte Person genau (also mit Vor- und Nachnamen und Adresse) und beschreiben die Rechte, die sie erhalten soll (also zum Beispiel vollen Zugriff auf Ihr Bankkonto). Einfacher geht dies mit Vordrucken, die Sie bei Ihrer Bank oder online erhalten können.
In Ihrer Bankvollmacht können Sie bei Bedarf auch mehrere Personen auf einmal bevollmächtigen. Wenn Sie möchten, können Sie die Kontovollmacht auf einen bestimmten Zeitpunkt begrenzen. Das macht zum Beispiel dann Sinn, wenn Sie aufgrund einer Erkrankung Ihre Finanzen selbst nicht mehr verwalten können, nach Ihrer Genesung aber den alleinigen Zugriff auf Ihr Konto zurückerhalten möchten. Begrenzen Sie die Vollmacht nicht zeitlich, bleibt sie so lange bestehen, bis Sie sie widerrufen.
Wie können Sie eine Kontovollmacht widerrufen?
Möchten Sie Ihre Kontovollmacht widerrufen, können Sie dies jederzeit machen. Einen Grund müssen Sie dafür nicht angeben. Kontaktieren Sie dazu schriftlich Ihre Bank und bitten Sie um eine kurze Bestätigung, dass der Widerruf der Vollmacht dort eingegangen ist. So stellen Sie sicher, dass die Bank ihn nicht versehentlich nicht registriert und die Bevollmächtigten weiterhin auf Ihr Konto zugreifen können.
Was ist eine Bankvollmacht über den Tod hinaus?
Die sogenannte transmortale Kontovollmacht ist zeitlich unbegrenzt und ermächtigt die Bevollmächtigten auch nach Ihrem Tod dazu, auf Ihr Konto zuzugreifen. Davon zu unterscheiden ist die postmortale Vollmacht, die ihre Wirkung ausschließlich nach Ihrem Tod entfaltet. Zu Ihren Lebzeiten dürfen die Bevollmächtigten dann noch nicht Ihre Finanzen verwalten.
