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Steuerpflicht bei Nebenjobs: Was Sie wissen müssen

20. Februar 2025

Zusammenfassung:

  • Nebenjobs sind steuerpflichtig, wenn bestimmte Einkommensgrenzen überschritten werden.
  • Die Steuerpflicht hängt von der Art des Nebenjobs und der Höhe des Einkommens ab.
  • Es gibt legale Möglichkeiten, die Steuerlast zu minimieren.

In Zeiten steigender Lebenshaltungskosten und wirtschaftlicher Unsicherheiten suchen viele Menschen nach zusätzlichen Einkommensquellen. Nebenjobs sind eine beliebte Möglichkeit, das monatliche Budget aufzubessern. Doch wie sieht es mit der Steuerpflicht bei Nebeneinkünften aus? Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte und gibt Ihnen einen Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland.

Wann wird ein Nebenjob steuerpflichtig?

Grundsätzlich gilt: Jeder Euro, den Sie verdienen, ist potenziell steuerpflichtig. Doch es gibt Freibeträge und Ausnahmen, die es ermöglichen, bestimmte Einkünfte steuerfrei zu beziehen. Für Arbeitnehmer, die neben ihrem Hauptberuf einen Minijob ausüben, gilt eine besondere Regelung: Solange der Verdienst aus dem Nebenjob 520 Euro im Monat nicht übersteigt, bleibt dieser steuerfrei. Diese Grenze ist als 520-Euro-Grenze bekannt und wurde zuletzt im Oktober 2022 angepasst.

Überschreiten Ihre Einkünfte aus dem Nebenjob diese Grenze, wird es komplizierter. Dann müssen Sie die Einkünfte in Ihrer Steuererklärung angeben und versteuern. Die Steuerpflicht hängt dabei von der Art des Nebenjobs ab. Handelt es sich um eine selbstständige Tätigkeit, gelten andere Regeln als bei einem Angestelltenverhältnis.

Steuerliche Behandlung verschiedener Nebenjobs

Die steuerliche Behandlung von Nebeneinkünften variiert je nach Art des Jobs. Bei einem Minijob, der auf 520-Euro-Basis ausgeübt wird, übernimmt der Arbeitgeber die pauschalen Abgaben an die Sozialversicherung. Diese Jobs sind für den Arbeitnehmer steuerfrei, solange die Einkommensgrenze nicht überschritten wird.

Anders sieht es bei selbstständigen Tätigkeiten aus. Hier müssen Sie Ihre Einkünfte selbst versteuern. Das bedeutet, dass Sie verpflichtet sind, eine Einkommensteuererklärung abzugeben, in der Sie Ihre gesamten Einkünfte angeben. Die Steuerpflicht bei selbstständigen Nebentätigkeiten beginnt ab dem ersten Euro Gewinn. Es ist ratsam, alle Belege und Rechnungen sorgfältig zu dokumentieren, um die Steuererklärung korrekt ausfüllen zu können.

Tipps zur Minimierung der Steuerlast

Es gibt verschiedene legale Möglichkeiten, die Steuerlast bei Nebeneinkünften zu minimieren. Eine Möglichkeit ist die Nutzung von Werbungskosten. Diese können Sie von Ihren Einnahmen abziehen, um den zu versteuernden Betrag zu reduzieren. Zu den Werbungskosten zählen beispielsweise Fahrtkosten, Arbeitsmaterialien oder Fortbildungskosten.

Ein weiterer Tipp ist die Nutzung des sogenannten Übungsleiterfreibetrags. Wenn Sie in einem gemeinnützigen Verein oder einer öffentlichen Einrichtung tätig sind, können Sie bis zu 3.000 Euro im Jahr steuerfrei verdienen. Diese Regelung gilt für Tätigkeiten als Übungsleiter, Ausbilder oder Erzieher.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Steuerpflicht bei Nebenjobs von verschiedenen Faktoren abhängt. Es ist wichtig, sich frühzeitig über die rechtlichen Rahmenbedingungen zu informieren und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um steuerliche Nachteile zu vermeiden. Die Kenntnis der Steuerpflicht und der möglichen Freibeträge kann Ihnen helfen, Ihre Nebeneinkünfte optimal zu nutzen und gleichzeitig rechtliche Probleme zu vermeiden.

Autor

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