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Winterreifenpflicht in Deutschland: Wann und wo gilt sie?

13. Mai 2025

Zusammenfassung:

  • Die Winterreifenpflicht in Deutschland gilt bei winterlichen Straßenverhältnissen wie Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte.
  • Verstöße gegen die Winterreifenpflicht können Bußgelder und Punkte in Flensburg nach sich ziehen.
  • Die Regelung betrifft alle Kraftfahrzeuge, einschließlich Mietwagen und ausländische Fahrzeuge.

Der Winter naht und mit ihm die Frage: Wann müssen Autofahrer in Deutschland auf Winterreifen umsteigen? Die Winterreifenpflicht ist ein wichtiges Thema im Verkehrsrecht, das nicht nur für die Sicherheit auf den Straßen sorgt, sondern auch rechtliche Konsequenzen bei Missachtung nach sich ziehen kann. In diesem Artikel klären wir, wann und wo die Winterreifenpflicht gilt und welche Strafen bei Verstößen drohen.

Wann gilt die Winterreifenpflicht?

In Deutschland gibt es keine generelle zeitliche Winterreifenpflicht, wie sie in einigen anderen europäischen Ländern existiert. Stattdessen gilt eine situative Winterreifenpflicht. Das bedeutet, dass Winterreifen bei bestimmten winterlichen Straßenverhältnissen vorgeschrieben sind. Diese Bedingungen umfassen Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte. Sobald eine dieser Bedingungen auftritt, müssen Fahrzeuge mit Winterreifen ausgestattet sein.

Winterreifen sind speziell für niedrige Temperaturen und winterliche Straßenverhältnisse konzipiert. Sie bieten besseren Grip und kürzere Bremswege auf Schnee und Eis. Die gesetzlich vorgeschriebene Profiltiefe für Winterreifen beträgt mindestens 1,6 Millimeter, empfohlen werden jedoch mindestens 4 Millimeter, um die volle Leistungsfähigkeit der Reifen zu gewährleisten.

Wer ist von der Winterreifenpflicht betroffen?

Die Winterreifenpflicht gilt für alle Kraftfahrzeuge, die auf deutschen Straßen unterwegs sind. Dazu zählen auch Mietwagen und Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen. Besonders wichtig ist dies für Touristen und Geschäftsreisende, die aus Ländern ohne Winterreifenpflicht nach Deutschland kommen. Auch sie müssen sich an die deutschen Vorschriften halten, um Bußgelder zu vermeiden.

Für bestimmte Fahrzeugtypen, wie beispielsweise landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge oder Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr, gelten Ausnahmen. Diese Fahrzeuge sind oft mit speziellen Reifen ausgestattet, die auch bei winterlichen Bedingungen ausreichend Sicherheit bieten.

Rechtliche Konsequenzen bei Verstößen

Wer bei winterlichen Straßenverhältnissen ohne geeignete Bereifung unterwegs ist, muss mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. Das Verkehrsrecht sieht Bußgelder und Punkte in Flensburg vor. Bei einem Verstoß droht ein Bußgeld von mindestens 60 Euro und ein Punkt in Flensburg. Sollte es zu einer Behinderung des Verkehrs kommen, erhöht sich das Bußgeld auf 80 Euro. Bei einer Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer oder einem Unfall kann das Bußgeld sogar auf 120 Euro steigen.

Darüber hinaus kann die Versicherung im Falle eines Unfalls die Leistung kürzen, wenn das Fahrzeug nicht mit den vorgeschriebenen Winterreifen ausgestattet war. Dies kann erhebliche finanzielle Folgen für den Fahrzeughalter haben.

Die Winterreifenpflicht ist ein essenzieller Bestandteil des Verkehrsrechts in Deutschland. Sie sorgt nicht nur für mehr Sicherheit auf den Straßen, sondern schützt auch vor rechtlichen und finanziellen Konsequenzen. Autofahrer sollten daher rechtzeitig auf Winterreifen umsteigen und die Profiltiefe regelmäßig überprüfen, um sicher durch die kalte Jahreszeit zu kommen.

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