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Winterreifenpflicht in Deutschland: Ab wann gilt sie?

15. Oktober 2025

Zusammenfassung:

  • Die Winterreifenpflicht in Deutschland ist an bestimmte Wetterbedingungen gebunden, nicht an ein festes Datum.
  • Bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte sind Winterreifen gesetzlich vorgeschrieben.
  • Verstöße gegen die Winterreifenpflicht können zu Bußgeldern und Punkten in Flensburg führen.

Der Winter naht und mit ihm die alljährliche Frage: Ab wann müssen Autofahrer in Deutschland auf Winterreifen umsteigen? Anders als in einigen anderen europäischen Ländern gibt es in Deutschland keine feste zeitliche Regelung für die Winterreifenpflicht. Stattdessen ist sie an bestimmte Wetterbedingungen geknüpft. Doch was bedeutet das konkret für die Verkehrsteilnehmer? Und welche rechtlichen Konsequenzen drohen bei Missachtung der Vorschriften? In diesem Artikel klären wir die wichtigsten Fragen rund um die Winterreifenpflicht in Deutschland.

Wann gilt die Winterreifenpflicht?

Die Winterreifenpflicht in Deutschland ist nicht an ein festes Datum gebunden, sondern an die Wetterverhältnisse. Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) müssen Fahrzeuge bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte mit Winterreifen ausgestattet sein. Diese Regelung sorgt dafür, dass Autofahrer flexibel auf die Wetterbedingungen reagieren müssen. Doch was genau sind Winterreifen und wie unterscheiden sie sich von Sommerreifen?

Winterreifen sind speziell für kalte Temperaturen und winterliche Straßenverhältnisse konzipiert. Sie bestehen aus einer weicheren Gummimischung, die auch bei niedrigen Temperaturen flexibel bleibt, und verfügen über ein spezielles Profil mit Lamellen, das für besseren Grip auf Schnee und Eis sorgt. Das Schneeflockensymbol auf der Reifenflanke kennzeichnet einen Reifen als wintertauglich.

Rechtliche Konsequenzen bei Verstößen

Wer bei winterlichen Straßenverhältnissen ohne geeignete Bereifung unterwegs ist, riskiert nicht nur seine eigene Sicherheit, sondern auch rechtliche Konsequenzen. Bei einem Verstoß gegen die Winterreifenpflicht droht ein Bußgeld von mindestens 60 Euro und ein Punkt in Flensburg. Kommt es aufgrund ungeeigneter Bereifung zu einer Behinderung oder Gefährdung des Verkehrs, können die Strafen noch höher ausfallen.

Besonders teuer kann es werden, wenn es zu einem Unfall kommt und der Fahrer mit Sommerreifen unterwegs war. In solchen Fällen kann die Versicherung die Schadensregulierung verweigern oder den Fahrer in Regress nehmen. Daher ist es ratsam, rechtzeitig auf Winterreifen umzusteigen und die Wettervorhersage im Auge zu behalten.

Tipps für den Wechsel auf Winterreifen

Um sicher durch den Winter zu kommen, sollten Autofahrer nicht nur auf die richtige Bereifung achten, sondern auch den Zustand der Winterreifen regelmäßig überprüfen. Die Profiltiefe sollte mindestens 4 Millimeter betragen, um ausreichend Grip auf Schnee und Eis zu gewährleisten. Auch das Alter der Reifen spielt eine Rolle: Nach etwa sechs Jahren sollten Winterreifen ausgetauscht werden, da das Gummi mit der Zeit aushärtet und an Haftung verliert.

Der Wechsel auf Winterreifen sollte idealerweise vor dem ersten Frost erfolgen. Viele Werkstätten bieten im Herbst spezielle Aktionen für den Reifenwechsel an, sodass es sich lohnt, frühzeitig einen Termin zu vereinbaren. Wer seine Reifen selbst wechselt, sollte darauf achten, die Schrauben mit dem richtigen Drehmoment anzuziehen und den Reifendruck zu überprüfen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Winterreifenpflicht in Deutschland zwar keine festen Daten vorgibt, aber dennoch ernst genommen werden sollte. Die Sicherheit im Straßenverkehr hat oberste Priorität, und die richtige Bereifung ist ein entscheidender Faktor, um Unfälle bei winterlichen Bedingungen zu vermeiden. Indem Autofahrer die gesetzlichen Vorgaben beachten und rechtzeitig auf Winterreifen umsteigen, tragen sie nicht nur zu ihrer eigenen Sicherheit bei, sondern auch zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer.

Autor

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