- Bio-Eier sind etwas teurer, aber dafür auch ethisch und gesundheitlich die bessere Wahl im Supermarkt.
- Hühner in ökologischer Haltung verbringen den Tag im Freien und die Nacht im Stall.
- Aber selbst bei Bio-Eiern gibt es das sogenannte “Küken-Schreddern” männlicher Küken nach ihrem Schlüpfen. Wer dies nicht unterstützen möchte, kann zum Beispiel Eier der “Bruderhahn-Initiative” kaufen.
Sie sind etwas teurer, gelten aber aus ethischer und gesundheitlicher Sicht als die besseren Eier – die Rede ist von Eiern aus ökologischer Tierhaltung bzw. von Bio-Eiern. Verbraucher zahlen hier gerne mehr, weil sie davon ausgehen, dass die Tiere hier besonders frei und artgerecht leben dürfen. Aber ist dies tatsächlich zwingend so? Und welche Anforderungen muss die ökologische Tierhaltung eigentlich erfüllen?
Definition Bio-Eier – nur wenig besser als Freilandhaltung
Die Unterschiede zwischen der ökologischen Tierhaltung und der Freilandhaltung sind kleiner, als viele Käufer denken. In der Freilandhaltung verbringen die Hühner die Nacht im Stall und erhalten tagsüber die Möglichkeit, sich innerhalb eines Auslaufs frei zu bewegen. Sowohl der Stall als auch der Auslauf sind dabei allerdings kleiner, als viele vermuten würden. Denn im Stall herrschen die gleichen Bedingungen wie in der Bodenhaltung, und selbst im Auslauf stehen nur etwa vier Quadratmeter pro Tier zur Verfügung.
In der ökologischen Tierhaltung sieht es nicht viel anders aus. Auch hier werden die Tiere über Nacht im Stall eingesperrt und dürfen sich nur tagsüber im Freien bewegen, wobei diese Zeit eingeschränkt werden kann. Dafür sind die Gruppen etwas kleiner (in einer Gruppe dürfen maximal 3000 Hühner zusammengehalten werden, anstelle von 6000), und das einzelne Tier hat etwas mehr Platz (auf einem Quadratmeter im Stall leben „nur“ noch sechs Tiere statt neun).
Woran erkennen Sie Eier aus Biohaltung?
Eier aus Biohaltung sind meist die teuerste Variante im Supermarkt, deshalb ist auch deutlich auf der Verpackung zu lesen, dass es sich um ökologische Tierhaltung handelt. Alternativ dazu verrät Ihnen auch ein Blick auf den Code jedes einzelnen Eis, aus welcher Haltungsform es stammt. Halten Sie ein Bio-Ei in der Hand, ist die erste Zahl des Codes eine Null.
Auch bei Bio ist nicht alles paradiesisch
Die dunklen Seiten der Hühnerzucht verschwinden selbst in der ökologischen Tierhaltung nicht ganz. Denn auch dann, wenn es sich um Bio-Eier handelt, werden männliche Küken in den meisten Betrieben direkt nach dem Schlüpfen geschreddert oder vergast, da sie unrentabel sind und aus Kostengründen nicht mit den weiblichen Küken aufgezogen werden.
Anders ist dies lediglich bei Anbietern, die zum Beispiel die „Bruderhahn-Initiative“ unterstützen: Dabei dürfen auch die männlichen Küken (zumindest zunächst) überleben und werden dann später zu Hähnchenfleisch weiterverarbeitet.
Trotz alledem sind Bio-Eier für Verbraucher die beste Wahl, die aus ethischen und gesundheitlichen Gründen auf das Wohl der Tiere achten möchten, von denen sie ihre Lebensmittel beziehen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass es sich tatsächlich um ökologische Landwirtschaft handelt. Dies erkennen Sie an offiziellen Siegeln wie dem Bioland-Siegel, Naturland oder Demeter.