Zusammenfassung:
- Volvo im Fokus neuer Untersuchungen.
- 130.000 Fahrzeuge möglicherweise betroffen.
- Es geht um alle Fahrzeuge mit EURO5 und EURO6-Norm.
Der Abgasskandal hat einen neuen Hersteller erreicht: Nach Volkswagen, Audi und Daimler steht nun Volvo im Zentrum schwerer Manipulationsvorwürfe. Umweltorganisationen und Prüfinstitute werfen dem schwedischen Autobauer vor, in zahlreichen Dieselmodellen unzulässige Abschalteinrichtungen eingesetzt zu haben. Für betroffene Fahrzeughalter könnten die Folgen gravierend sein – vom drohenden Fahrverbot bis hin zu empfindlichem Wertverlust. Die betroffenen Fahrzeuge sind nach bisherigen Erkenntnissen:
- Volvo XC40
- Volvo XC60
- VolvolXC70
- Volvo XC90
- V40
- V60
- V70
- V90
- S60
- S80
- S90
Hintergrund: Abgas-Skandale bei Diesel-PKW
Seit dem großen „Dieselgate“-Skandal bei VW im Jahr 2015 steht die gesamte Branche unter besonderer Beobachtung. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und andere NGOs begannen, auch Modelle anderer Hersteller genauer zu prüfen. Dabei rückte Volvo bereits vor Jahren in den Fokus.
Vorwürfe gegen Volvo
Die DUH wirft Volvo vor, in Diesel-SUVs (insbesondere XC60 Modelle mit Euro‑5 bis Euro‑6c Norm) Abschalteinrichtungen eingebaut zu haben, die die Emissionen nur im Testbetrieb senken – auf der Straße jedoch deutlich erhöhte Stickoxide ausstoßen duh.de. Die Konsequenz: ein drohendes Zulassungs- und Verkaufsverbot für geschätzte 130.000 Fahrzeuge in Deutschland.
Volvo hat sich dazu bisher kaum öffentlich geäußert. Die Herstellerposition ist unklar – bislang sind keine offiziellen Rückrufe beschlossen.
Was Halter jetzt wissen müssen
- Zulassungsverbot: Wird das KBA solche Abschalteinrichtungen bestätigen, könnte es zu einem Zulassungsstopp kommen. Halter müssten ihr Fahrzeug nachrüsten lassen oder vom Verkehr abmelden.
- Rechtliche Ansprüche: Wie im VW-Skandal möglich, könnten Käufer Schadenersatz geltend machen – oft auch bei „nur fahrlässiger“ Täuschung (BGH-Rechtsprechung 2023)
- Einsatz von Rechtsschutzversicherung: Wer eine entsprechende Tarifbausteine (z. B. Verkehrsrecht, Produkthaftung, Verbraucherschutz) besitzt, hat im Fall von Rückrufen, Nachrüstungspflichten oder zivilrechtlichen Ansprüchen guten Deckungsschutz.
Kommt es zum Zulassungsverbot, wäre das kein Einzelfall – ähnliche Maßnahmen gab es bereits bei VW‑Konzernmarken wie Audi oder Porsche. Behörden auf EU‑Ebene signalisierten bereits, emissionsrechtliche Standards und Zulassungsprüfungen zu verschärfen . Die Volvo‑Fälle könnten eine Welle an Rückrufen und rechtlichen Auseinandersetzungen nach sich ziehen.
Volvo befindet sich in einem Situation, die weitreichende Folgen für Halter haben könnte – wenn sich die Vorwürfe bestätigen und ein Zulassungsstopp umgesetzt wird. Fahrzeugbesitzer sollten jetzt aktiv werden und sich anwaltliche Beratung einholen.