Besorgnis über mögliche größere Einschnitte
Der Betriebsrat von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) am Standort Hannover äußert Besorgnis über mögliche größere Einschnitte in der Belegschaft und plant, diese zu verhindern. Betriebsratschef Stavros Christidis betont, dass die Belegschaft den Standort verteidigen werde, nachdem bereits eine Vereinbarung zur Reduzierung der Mitarbeiterzahl von 15.000 auf 10.000 bis 2029 getroffen wurde, ohne dass Entlassungen erfolgen sollen. Aktuell sind bereits rund 3.000 Stellen weggefallen.
Verschärfter Sparkurs bei VW
Die Situation hat sich verschärft, nachdem Volkswagen angekündigt hat, den Sparkurs bei der Kernmarke VW zu verschärfen, was betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen nicht ausschließt. Dies geschah im Kontext einer Kündigung mehrerer Tarifvereinbarungen, einschließlich der Beschäftigungsgarantie bis 2029. Christidis warnt, dass eine unzureichende Auslastung des Werks in Hannover zu schwierigen Zeiten führen könnte und dass die Diskussion um die Schließung deutscher Werke ernst genommen werden müsse.
Wertverlust der VW-Aktie
Parallel dazu hat die VW-Aktie in den letzten Jahren stark an Wert verloren und ist auf ein 10-Jahrestief gefallen. Konzernchef Oliver Blume beschreibt die wirtschaftliche Lage als alarmierend, da der Absatz in Europa zurückgeht und der Wettbewerb zunimmt. Besonders besorgniserregend ist der Rückgang des Marktanteils in China, wo VW von 19,3 % im Jahr 2020 auf 14,5 % im vergangenen Jahr gefallen ist. Der Marktanteil bei Elektroautos in China liegt sogar nur bei 2,4 %.
Herausforderungen durch chinesische Hersteller
Die Herausforderungen für VW werden durch den aggressiven Markteintritt chinesischer Hersteller in Europa verstärkt, die aufgrund höherer Margen in Europa expandieren. VW hat zudem ein Kostenproblem, da die Produktion in den deutschen Werken nicht ausreichend ausgelastet ist. Dies könnte zu Werksschließungen und einem Stellenabbau führen, was bereits auf Widerstand der Gewerkschaften stößt.
Verhandlungen mit IG Metall
Insgesamt steht VW vor der Herausforderung, seine Kosten zu senken und gleichzeitig in neue Technologien zu investieren. Die Verhandlungen mit der IG Metall, die am 25. September beginnen, werden entscheidend sein, um die Zukunft des Unternehmens und die Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern. Die Unsicherheiten und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen lassen die Zukunft von VW in einem angespannten Licht erscheinen.