Suche

Deutschlands Anwaltsportal mit über 110.000 Einträgen


Fragen

Rechtsgebiete

Arbeitsrecht-Spezial

Magazin

Untervermietung: Wann brauchen Sie eine Erlaubnis?

12. Oktober 2025

Zusammenfassung:

  • Untervermietung ist in Deutschland grundsätzlich erlaubt, bedarf jedoch in vielen Fällen der Zustimmung des Vermieters.
  • Ohne Erlaubnis kann die unerlaubte Untervermietung zur Kündigung des Mietverhältnisses führen.
  • Besondere Regelungen gelten für die Untervermietung von Sozialwohnungen und bei befristeten Mietverträgen.

Die Untervermietung einer Wohnung oder eines Zimmers kann eine attraktive Möglichkeit sein, die eigenen Mietkosten zu senken oder während einer längeren Abwesenheit die Wohnung nicht leer stehen zu lassen. Doch wann ist eine Erlaubnis des Vermieters erforderlich, und welche rechtlichen Konsequenzen drohen bei einer unerlaubten Untervermietung? Diese Fragen sind für Mieter von zentraler Bedeutung, um rechtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden.

Rechtliche Grundlagen der Untervermietung

In Deutschland regelt das Mietrecht die Bedingungen, unter denen eine Untervermietung zulässig ist. Grundsätzlich ist es Mietern erlaubt, ihre Wohnung oder Teile davon unterzuvermieten. Allerdings ist in vielen Fällen die Zustimmung des Vermieters erforderlich. Diese Zustimmung darf der Vermieter nur unter bestimmten Umständen verweigern, etwa wenn die Untervermietung zu einer Überbelegung der Wohnung führen würde oder der Untermieter dem Vermieter unzumutbar erscheint.

Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) sieht vor, dass Mieter einen Anspruch auf Erlaubnis zur Untervermietung haben, wenn sie ein berechtigtes Interesse nachweisen können. Ein solches Interesse kann beispielsweise vorliegen, wenn sich die persönliche oder wirtschaftliche Situation des Mieters ändert, etwa durch einen Arbeitsplatzwechsel oder eine Trennung vom Partner.

Konsequenzen unerlaubter Untervermietung

Wer ohne die erforderliche Erlaubnis des Vermieters untervermietet, riskiert ernsthafte Konsequenzen. Der Vermieter hat in einem solchen Fall das Recht, das Mietverhältnis fristlos zu kündigen. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Mieter die Untervermietung trotz Abmahnung fortsetzt. Um dies zu vermeiden, sollten Mieter stets die Zustimmung des Vermieters einholen und sich diese schriftlich bestätigen lassen.

Darüber hinaus kann der Vermieter Schadensersatzansprüche geltend machen, wenn ihm durch die unerlaubte Untervermietung ein finanzieller Schaden entsteht. Dies könnte beispielsweise der Fall sein, wenn der Untermieter die Wohnung beschädigt oder die Mieteinnahmen des Vermieters durch die Untervermietung sinken.

Besondere Regelungen und aktuelle Entwicklungen

Besondere Regelungen gelten für die Untervermietung von Sozialwohnungen. Hier ist die Untervermietung in der Regel nur mit ausdrücklicher Genehmigung der zuständigen Behörde möglich. Auch bei befristeten Mietverträgen kann die Untervermietung eingeschränkt sein, insbesondere wenn der Vermieter ein berechtigtes Interesse an der Rückgabe der Wohnung nach Ablauf der Befristung hat.

In den letzten Jahren hat die Untervermietung über Plattformen wie Airbnb zu einer verstärkten Diskussion über die rechtlichen Rahmenbedingungen geführt. Viele Städte haben inzwischen Regelungen erlassen, die die kurzzeitige Vermietung von Wohnraum einschränken, um den Wohnungsmarkt zu entlasten. Mieter sollten sich daher nicht nur über die Zustimmung des Vermieters, sondern auch über die lokalen Vorschriften informieren, bevor sie ihre Wohnung untervermieten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Untervermietung in Deutschland zwar grundsätzlich möglich ist, jedoch an bestimmte rechtliche Vorgaben gebunden ist. Mieter sollten sich stets über ihre Rechte und Pflichten im Klaren sein und im Zweifelsfall rechtlichen Rat einholen, um Konflikte mit dem Vermieter zu vermeiden.

Autor

Unsere Rechts-Redaktion setzt sich intensiv mit verbraucherrelevanten Rechtsthemen auseinander und bereitet sie in enger Zusammenarbeit mit Rechtsanwälten und Experten so auf, dass man sie auch ohne Staatsexamen versteht. Bei uns finden Sie Ratgeber-Artikel zu Rechtsgebieten wie Scheidungsrecht, Arbeitsrecht, Medizinrecht, dem Abgassskandal oder diversen Geldanlage-Themen.

Benötigen Sie einen Anwalt zum Thema "Mietrecht"?

Mit dem Rechtecheck Expertenservice
finden Sie den perfekten Anwalt für Ihr Anliegen direkt vor Ort

Das könnte Sie auch interessieren: