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Unterschlagung: Was ist das?

30. Mai 2025

Zusammenfassung:

  • Unterschlagung ist eine Straftat, bei der jemand fremdes Eigentum sich aneignet, ohne dazu berechtigt zu sein.
  • Die rechtlichen Folgen können von Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen reichen.
  • Unterschlagung ist im deutschen Strafrecht unter § 246 StGB geregelt.

Unterschlagung ist ein Begriff, der im Alltag oft verwendet wird, aber was genau steckt dahinter? Im rechtlichen Sinne handelt es sich um eine Straftat, die im deutschen Strafgesetzbuch (StGB) unter § 246 geregelt ist. Doch was bedeutet das konkret für den Einzelnen und welche Konsequenzen drohen bei einer Verurteilung? In diesem Artikel beleuchten wir die verschiedenen Facetten der Unterschlagung und klären auf, welche rechtlichen Folgen auf die Täter zukommen können.

Was versteht man unter Unterschlagung?

Unterschlagung ist eine Form der Vermögensdelikte und tritt auf, wenn jemand sich eine fremde bewegliche Sache rechtswidrig zueignet. Das bedeutet, dass der Täter die Sache in seinen Besitz bringt, obwohl er kein rechtmäßiges Eigentum daran hat. Ein klassisches Beispiel ist, wenn jemand ein gefundenes Handy behält, anstatt es dem rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben. Die Unterschlagung unterscheidet sich von Diebstahl dadurch, dass der Täter die Sache bereits rechtmäßig in seinem Besitz hatte, bevor er sie sich aneignete.

Rechtliche Grundlagen und Folgen

Im deutschen Strafrecht ist die Unterschlagung in § 246 StGB geregelt. Die Norm besagt, dass jemand, der eine fremde bewegliche Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zueignet, mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft wird. Die Strafe kann jedoch höher ausfallen, wenn erschwerende Umstände vorliegen, wie etwa eine gewerbsmäßige Begehung der Tat.

Die rechtlichen Folgen einer Unterschlagung können erheblich sein. Neben der strafrechtlichen Verfolgung drohen zivilrechtliche Ansprüche des Geschädigten, wie etwa Schadensersatzforderungen. Zudem kann eine Verurteilung zu einem Eintrag im Führungszeugnis führen, was weitreichende Konsequenzen für das berufliche und private Leben des Täters haben kann.

Unterschlagung im Alltag

Unterschlagung kann in vielen alltäglichen Situationen vorkommen. Ein Beispiel ist der Arbeitnehmer, der sich Firmeneigentum aneignet, oder der Mieter, der Einrichtungsgegenstände aus der gemieteten Wohnung mitnimmt. Auch im digitalen Zeitalter gibt es Formen der Unterschlagung, etwa wenn jemand digitale Inhalte ohne Erlaubnis kopiert und nutzt.

Die Corona-Pandemie hat ebenfalls neue Herausforderungen im Bereich der Unterschlagung mit sich gebracht. So kam es vermehrt zu Fällen, in denen medizinische Ausrüstung oder Desinfektionsmittel unterschlagen wurden. Diese Taten werden besonders hart geahndet, da sie in Krisenzeiten die Versorgungssicherheit gefährden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Unterschlagung eine ernstzunehmende Straftat ist, die nicht nur rechtliche, sondern auch persönliche Konsequenzen nach sich ziehen kann. Wer sich fremdes Eigentum aneignet, sollte sich der möglichen Folgen bewusst sein und im Zweifelsfall rechtlichen Rat einholen.

Autor

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