5 echt gute Tipps zum richtigen Scheiden
1. Scheidung aktiv mitgestalten
Auch wenn’s weh tut: Mit dem notwendigen Wissen aus dem Scheidungsrecht gehen Sie gelassener in jede Verhandlung. Wer die Vorgaben und mögliche Fallstricke kennt und Vorschriften für sich zu nutzen weiß, kann die Scheidung aktiv mitgestalten und das Ergebnis in eine (im besten Fall für beide Partner) gewinnbringende Richtung lenken.
2. Sich helfen lassen – z.B. vom Mediator
Keine Scheidung geschieht grundlos – und oft sind diese Gründe unmittelbar mit Wut und verletzten Gefühlen verbunden. Falls es im Rahmen der Scheidungsgespräche nicht nur schwierig, sondern unmöglich scheint, rationale Lösungen zu finden, hilft der Einbezug eines Mediators. Er kann als neutraler Vermittler Streits schlichten und mit Ihnen gemeinsam das weitere Vorgehen erarbeiten. Allerdings: Falls der Mediator Anwalt ist, darf er Sie nicht als Scheidungsanwalt vertreten.
Hier bekommen Sie Kontakt zu einem Mediator:
3. Trennungsjahr nutzen
Die 12 Monate, die im Normalfall bis zum Stellen des Scheidungsantrags vergehen müssen, sind nicht nur da, um Gefühle zu hinterfragen und den Hausrat aufzuteilen. Wer die Trennung akzeptiert hat, kann und sollte das Trennungsjahr dazu nutzen, um sich juristisch beraten zu lassen, sich über Rechte und Pflichten des Ehe- und Scheidungsrechts zu informieren und die Scheidung bestmöglich vorzubereiten, damit der neue Lebensabschnitt so bald und sauber wie möglich beginnen kann.
4. Nicht zu lange warten
Die Trennung ist der erste Schritt – auf den aber bald ein zweiter folgen sollte. Wer jahrelang getrennt lebt, den könnte die Scheidung schlussendlich teuer zu stehen kommen: Nachehelicher Unterhalt, Zugewinnausgleich und Versorgungsausgleich werden nach Ehejahren berechnet – auch wenn das Paar schon jahrelang getrennt lebt.
5. Ziel: die einvernehmliche Scheidung
Sie ist günstiger, schont die Nerven aller Beteiligten und grundlegende Fragen können im besten Fall schon vorab und außergerichtlich durch eine Scheidungsfolgenvereinbarung gelöst werden: Eine einvernehmliche Scheidung bietet die größte Chance, das Kapitel “Ehe“ sachlich, vernunftgetrieben und nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten abzuschließen.
Fazit:
Bei einer Scheidung kommt es – wie in der Ehe auch – aufs richtige Timing an: Die Entscheidungen sollten nicht übereilt getroffen, aber auch nicht verschleppt werden. Hierbei ist Wissen Trumpf: Wer sich im Ehe- und Scheidungsrecht auskennt und professionell beraten wurde, ist klar im Vorteil und kann die Scheidung mit all ihren Konsequenzen aktiv mitgestalten.
Unsere Rechts-Redaktion setzt sich intensiv mit verbraucherrelevanten Rechtsthemen auseinander und bereitet sie in enger Zusammenarbeit mit Rechtsanwälten und Experten so auf, dass man sie auch ohne Staatsexamen versteht. Bei uns finden Sie Ratgeber-Artikel zu Rechtsgebieten wie Scheidungsrecht, Arbeitsrecht, Medizinrecht, dem Abgassskandal oder diversen Geldanlage-Themen.
Claudia Sturm ist Gründerin und Geschäftsführerin der CSR Sturm Rechtsanwaltsgesellschaft mbH. Zusammen mit Rechtechteck verhilft sie getrennten Paaren zu einer einvernehmlichen Scheidung. Sie hat stets einen Blick über den Tellerrand hinaus und geht unkonventionelle Wege. Als Rechtsanwältin ist sie spezialisiert auf Allgemeines Zivilrecht, Familienrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Insolvenzrecht und Zwangsvollstreckungsrecht. Sie ist Lehrbeauftragte der Hochschule Heilbronn, Referentin zahlreicher Fachvorträge und Autorin juristischer Fachartikel.