Während eines Mediengesprächs in Frankfurt am Main erklärte der Manager, dass das bevorstehende Restrukturierungsprogramm des Konzerns weitaus größere Auswirkungen haben wird als bisherige Maßnahmen. Der Fokus liegt darauf, Kosten einzusparen, insbesondere durch die Übernahme der Streaming-Plattform Joyn mit 500 Mitarbeitern, die zu Doppelungen führt. Im Unterhaltungsgeschäft (Entertainment) sind keine Einsparungen im Bereich der Produktion geplant. Der Manager betonte, dass das Restrukturierungsprogramm notwendig ist, um das Unternehmen auf lange Sicht erfolgreich zu machen.
Bereits in 2019 wurden 120 Arbeitsstellen abgebaut
Beim letzten großen Personalabbau im Jahr 2019 wurden insgesamt ca. 120 Vollzeitstellen reduziert. Aktuell waren noch 7385 Vollzeitpositionen im Fernsehkonzern vorhanden. CEO Habets gab Ende Mai gegenüber der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX bekannt, dass insbesondere in der zweiten Jahreshälfte Stellen gestrichen werden sollen. Aktuell werden Gespräche mit dem Betriebsrat geführt, um den Umbau im Entertainment-Segment zu planen – dieser Bereich ist die wichtigste Säule des Konzerns.
Seit November 2022 ist der ehemalige Manager von RTL an der Spitze des Unternehmens in Unterföhring. Unter seiner Führung haben bereits zwei Vorstandsmitglieder das Unternehmen verlassen. Der ehemalige Finanzchef Ralf Gierig trat Ende April wegen Differenzen bei der Tochtergesellschaft Jochen Schweizer Mydays zurück. Am Montag wurde bekannt gegeben, dass auch Programmchef Wolfgang Link das Unternehmen verlässt. In Zukunft wird Habets für die Entertainment-Bereiche des Unternehmens zuständig sein. Seine Amtszeit als CEO ist gekennzeichnet durch eine vielversprechende Entwicklung des Unternehmens.
Stellenabbau und stärkere Fokussierung auf Joyn
Habets betonte erneut sein Vorhaben, Joyn als zentrale crossmediale Anlaufstelle für Zuschauer zu etablieren. Momentan kann das werbefinanzierte Portal auf vier Millionen „unique user“ im Monat zählen. Innerhalb der nächsten zwei Jahre soll diese Zahl verdoppelt werden. Habets betont, dass es zunächst wichtig ist, dass die Nutzer den Streamingdienst Joyn gerne schauen, bevor man über Profitabilität nachdenken kann.
