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Scheidungskosten: Was übernimmt die Rechtsschutzversicherung?

10. März 2025

Zusammenfassung:

  • Rechtsschutzversicherungen decken in der Regel keine Scheidungskosten ab, bieten jedoch Unterstützung bei Folgesachen.
  • Zu den Folgesachen gehören Unterhaltsstreitigkeiten, Sorgerechtsfragen und Vermögensauseinandersetzungen.
  • Es ist wichtig, die Bedingungen der eigenen Versicherungspolice genau zu prüfen, um Überraschungen zu vermeiden.

Eine Scheidung ist nicht nur emotional belastend, sondern kann auch erhebliche finanzielle Kosten verursachen. Viele Betroffene fragen sich daher, ob ihre Rechtsschutzversicherung einen Teil dieser Kosten übernimmt. Die Antwort darauf ist komplex und hängt von den individuellen Bedingungen der Versicherungspolice ab. In diesem Artikel beleuchten wir, welche Kosten bei einer Scheidung entstehen und inwieweit die Rechtsschutzversicherung Unterstützung bieten kann.

Welche Kosten entstehen bei einer Scheidung?

Die Kosten einer Scheidung setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen. Zunächst fallen Gerichtskosten an, die sich nach dem Streitwert richten. Hinzu kommen die Anwaltskosten, die ebenfalls vom Streitwert abhängen. Der Streitwert wird in der Regel aus dem dreifachen Nettoeinkommen beider Ehepartner berechnet. Darüber hinaus können Kosten für Gutachten, Mediation oder andere Dienstleistungen anfallen, die im Rahmen der Scheidung notwendig werden.

Ein weiterer wesentlicher Kostenfaktor sind die sogenannten Folgesachen. Dazu zählen Unterhaltsstreitigkeiten, Sorgerechtsfragen und die Vermögensauseinandersetzung. Diese können die Gesamtkosten einer Scheidung erheblich in die Höhe treiben, insbesondere wenn es zu langwierigen und komplexen Auseinandersetzungen kommt.

Was deckt die Rechtsschutzversicherung ab?

Grundsätzlich gilt: Die meisten Rechtsschutzversicherungen übernehmen die Kosten einer Scheidung selbst nicht. Der Grund dafür liegt in der Natur der Scheidung als freiwillige und nicht unvorhersehbare Handlung. Allerdings bieten viele Versicherungen Unterstützung bei den Folgesachen, die im Rahmen einer Scheidung auftreten können.

So können beispielsweise die Kosten für Unterhaltsstreitigkeiten, Sorgerechtsfragen oder die Vermögensauseinandersetzung von der Rechtsschutzversicherung übernommen werden. Hierbei ist es jedoch entscheidend, die genauen Bedingungen der eigenen Versicherungspolice zu kennen. Einige Versicherungen bieten spezielle Familienrechtsschutzpakete an, die einen erweiterten Schutz für solche Fälle bieten.

Worauf sollten Versicherungsnehmer achten?

Wer sich auf die Unterstützung seiner Rechtsschutzversicherung verlassen möchte, sollte einige wichtige Punkte beachten. Zunächst ist es ratsam, die Versicherungspolice genau zu prüfen und sich über die abgedeckten Leistungen zu informieren. Dabei ist es wichtig, auf Ausschlüsse und Wartezeiten zu achten, die in vielen Policen enthalten sind.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Wahl des richtigen Anwalts. Viele Rechtsschutzversicherungen arbeiten mit einem Netzwerk von Partneranwälten zusammen, die zu den Bedingungen der Versicherung tätig werden. Es kann sich lohnen, einen solchen Anwalt zu wählen, um von den Vorteilen der Versicherung optimal zu profitieren.

Abschließend ist es ratsam, sich frühzeitig mit der Versicherung in Verbindung zu setzen, um die Kostenübernahme zu klären. So können unangenehme Überraschungen vermieden werden, wenn die Scheidung bereits im Gange ist.

Insgesamt zeigt sich, dass die Rechtsschutzversicherung bei einer Scheidung zwar nicht die gesamten Kosten übernimmt, jedoch wertvolle Unterstützung bei den Folgesachen bieten kann. Wer sich gut informiert und die Bedingungen seiner Versicherungspolice kennt, kann von dieser Unterstützung profitieren und die finanziellen Belastungen einer Scheidung reduzieren.

Autor

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