Zusammenfassung:
- Langjährige Partnerschaften ohne Trauschein sind rechtlich oft weniger abgesichert als Ehen.
- Wichtige Aspekte bei der Trennung sind Unterhalt, Vermögensaufteilung und Sorgerecht.
- Rechtliche Beratung kann helfen, Ansprüche durchzusetzen und Konflikte zu vermeiden.
Eine Trennung nach einer langjährigen Partnerschaft ist emotional belastend und bringt viele rechtliche Fragen mit sich. Anders als bei einer Ehe gibt es für unverheiratete Paare keine gesetzlich geregelten Ansprüche, was die Situation oft komplizierter macht. In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Rechtsansprüche und deren Durchsetzung bei einer Trennung nach langjähriger Partnerschaft.
Unterhaltsansprüche nach der Trennung
Ein zentraler Punkt bei der Trennung ist der Unterhalt. Während in einer Ehe klare gesetzliche Regelungen bestehen, ist dies bei unverheirateten Paaren nicht der Fall. Dennoch gibt es Situationen, in denen ein Partner Anspruch auf Unterhalt hat. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn gemeinsame Kinder vorhanden sind oder ein Partner während der Beziehung auf eine eigene Erwerbstätigkeit verzichtet hat, um den Haushalt zu führen oder die Kinder zu betreuen.
In solchen Fällen kann der betreuende Partner Unterhalt für sich und die Kinder verlangen. Die Höhe des Unterhalts richtet sich nach den Lebensverhältnissen während der Partnerschaft und der Leistungsfähigkeit des unterhaltspflichtigen Partners. Es ist ratsam, sich in solchen Fällen rechtlich beraten zu lassen, um die Ansprüche korrekt zu berechnen und durchzusetzen.
Vermögensaufteilung und gemeinsame Schulden
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Trennung ist die Aufteilung des gemeinsamen Vermögens. Anders als bei einer Scheidung gibt es bei unverheirateten Paaren keine gesetzliche Regelung zur Vermögensaufteilung. Das bedeutet, dass jeder Partner grundsätzlich das behält, was er in die Partnerschaft eingebracht hat oder während der Partnerschaft erworben hat.
Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen. Wenn beispielsweise ein Partner erheblich zum Vermögensaufbau des anderen beigetragen hat, kann er unter Umständen einen Ausgleich verlangen. Dies kann etwa der Fall sein, wenn ein Partner den anderen finanziell unterstützt hat, um eine Immobilie zu erwerben, die auf den Namen des unterstützten Partners eingetragen ist.
Auch gemeinsame Schulden müssen bei der Trennung berücksichtigt werden. Hier gilt grundsätzlich, dass jeder Partner für die Schulden haftet, die er selbst eingegangen ist. Bei gemeinsamen Schulden haften beide Partner gesamtschuldnerisch, das heißt, jeder Partner kann für die gesamte Schuld in Anspruch genommen werden. Es ist daher wichtig, eine klare Vereinbarung über die Tilgung der Schulden zu treffen.
Sorgerecht und Umgangsrecht für gemeinsame Kinder
Wenn aus der Partnerschaft gemeinsame Kinder hervorgegangen sind, müssen auch Fragen des Sorgerechts und des Umgangsrechts geklärt werden. Grundsätzlich haben unverheiratete Eltern das gemeinsame Sorgerecht, wenn sie eine entsprechende Erklärung abgegeben haben oder das Familiengericht ihnen das gemeinsame Sorgerecht übertragen hat.
Bei einer Trennung müssen die Eltern eine einvernehmliche Regelung über den Aufenthalt und den Umgang mit den Kindern finden. Gelingt dies nicht, kann das Familiengericht eine Entscheidung treffen. Dabei steht das Wohl des Kindes im Vordergrund. Das Gericht wird in der Regel versuchen, eine Lösung zu finden, die beiden Elternteilen gerecht wird und dem Kind den Kontakt zu beiden Elternteilen ermöglicht.
Auch hier kann eine rechtliche Beratung hilfreich sein, um die eigenen Rechte und Pflichten zu kennen und eine faire Lösung zu finden.
Rechtliche Beratung und Unterstützung
Eine Trennung nach einer langjährigen Partnerschaft ist oft mit vielen rechtlichen Fragen und Unsicherheiten verbunden. Es ist daher ratsam, sich frühzeitig rechtlich beraten zu lassen. Ein Anwalt kann helfen, die eigenen Ansprüche zu klären und durchzusetzen, und dabei unterstützen, Konflikte zu vermeiden oder zu lösen.
Auch Mediation kann eine sinnvolle Option sein. Bei einer Mediation versuchen die Partner unter Anleitung eines neutralen Dritten, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Dies kann helfen, die Trennung fair und respektvoll zu gestalten und langwierige und kostspielige Gerichtsverfahren zu vermeiden.
Fazit
Die Trennung nach einer langjährigen Partnerschaft bringt viele rechtliche Herausforderungen mit sich. Unterhaltsansprüche, Vermögensaufteilung und Sorgerecht sind nur einige der Aspekte, die geklärt werden müssen. Da es für unverheiratete Paare keine gesetzlichen Regelungen gibt, ist es besonders wichtig, sich rechtlich beraten zu lassen und klare Vereinbarungen zu treffen. So können Konflikte vermieden und die Trennung fair und respektvoll gestaltet werden.