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Opel: Software-Update soll Stickoxide bei Corsa, Astra und Insignia reduzieren

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7. Juni 2021

Opel bietet seinen Kunden ein Software-Update zur Reduzierung des Stickoxid-Ausstoßes an. Die „freiwillige Servicekampagne zur Verbesserung des Emissions-Verhaltens von Fahrzeugen mit Dieselmotor“ wurde jetzt vom Kraftfahrbundesamt (KBA) genehmigt. Beantragt war die Maßnahme bereits seit 2018. Betroffen sind Diesel-Modelle von Opel Corsa, Opel Astra und Opel Insignia aus den Baujahren 2014 bis 2018.

Der Dieselskandal bei Opel hat bisher nur eine begrenzte Anzahl an Opel Diesel aus den Baujahren 2014-2018 betroffen und könnte sich demnach ausweiten. Am 17.10.2018 erließ das KBA für Opel Cascada, Insignia und Zafira einen Rückruf, der ein freiwilliges Softwareupdate als verpflichtend anordnete. Vom KBA-Rückruf waren Opel mit Dieselmotoren des Typs B16DTH und B20DTH und Abgasnorm Euro 6 betroffen. Durch den KBA-Rückruf können betroffene Opel-Dieselfahrer leicht Schadensersatz-Ansprüche durchsetzen.

Muss ich das Software-Update machen lassen?

Da der Rückruf freiwillig ist (also nicht vom KBA angeordnet wurde) müssen die Besitzer der betroffenen Modelle das Software-Update noch nicht machen lassen. Daraus kann aber wieder ein verpflichtender Rückruf werden, insbesondere wenn zu wenig betroffene Opel-Fahrer das Software Update durchführen lassen.

Tatsächlich sollte man sich zweimal überlegen, ob man das Update der Motorsteuerungs-Software machen lässt oder nicht. Einerseits tut man so etwas für die Umwelt. Andererseits haben Updates zur Verringerung des Stickoxid-Ausstoßes in der Vergangenheit negative Auswirkungen gehabt: Mehr Verbrauch, weniger Leistung, unrunder Lauf und mehr Verschleiß. Auch wenn Opel betont, dass es bei den Modellen keine illegalen Abschalteinrichtungen gab, könnte die freiwillige Maßnahme genutzt werden, um heimlich genau solche unzulässigen Abschalteinrichtungen zu entfernen. Das kann ein Nachteil sein, wenn man Opel später verklagen will. Frühere Erfahrungen aus Diesel-Klagen zeigen, dass die Hersteller teilweise für jedes einzelne Fahrzeug ein Gutachten verlangen – und dann findet der Gutachter nach dem Update eben keine Abschalteinrichtung mehr. Entscheidet man sich gegen das Update, muss man das auch klar gegenüber seiner Werkstatt kommunizieren, sonst kann es sein, dass es bei der nächsten Inspektion einfach eingespielt wird.

Update: Seit 17.2.2022 ist das Update unter dem Rückruf-Code E222115640 (22-C-013) O7A verpflichtend.

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