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Mercedes-Abgasskandal: Neues Gutachten

Auch am Landgericht Stuttgart wird über den Mercedes-Abgasskandal verhandelt. Bei einem dieser Prozesse wurde nun ein neues Gutachten vorgelegt, dass die Daimler AG schwer belastet. Der Gutachter fand gleich mehrere Belege für unzulässige Abschalteinrichtungen:

Das betroffene Modell der E-Klasse mit OM 651-Motor verfügt offenbar über eine Prüfstandserkennung. Die Fahrzeuge erkennen den NEFZ-Test dabei wohl u.a. anhand der niedrigen Drehzahl, mit der dieser absolviert wird. Schon 5 Sekunden bei hoher Drehzahl genügen dagegen, um die Abschalteinrichtung zu deaktivieren.

Wenn das Fahrzeug die Prüfsituation erkannt hat, wird die sogenannte Kühlmittel-Solltemperatur-Regelung aktiviert. Diese führt dazu, dass das Kühlwasser nicht wie sonst üblich auf ca. 100°C abgekühlt wird, sondern auf 70°C. Bei der niedrigeren Temperatur entstehen weniger Stickoxide.

Damit im Zusammenhang dürfte auch stehen, dass die Kühler-Jalousie laut Gutachten auf dem Prüfstand mehr offen steht. Damit dürfte aber auch der angegebene Luftwiderstand (cw-Wert) falsch sein, sodass der Widerstand des Rollenprüfstands zu niedrig eingestellt wird.

Insgesamt gehen die Kläger-Anwälte davon aus, dass betroffenen Kunden von Mercedes Schadensersatz zusteht.

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