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Fiat-Abgasskandal: Gerichtliches Ermittlungsverfahren in Frankreich eröffnet

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15. Juli 2021

Im Fiat-Dieselskandal wird es immer enger für den Konzern: Die Strafverfolgungsbehörden in Frankreich haben ein formelles gerichtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet. Vorangegangen waren jahrelange Untersuchungen der französischen Behörde für Betrugsbekämpfung. Fiat-Chrysler muss nun zunächst eine hohe Kaution hinterlegen.

Wie zuvor schon VW, Peugeot, Renault und Citroen wird Fiat vorgeworfen, illegale Abschalteinrichtungen in seinen Diesel-Motoren eingesetzt und Kunden sowie Behörden so getäuscht zu haben. Insbesondere soll der Stickoxid-Ausstoß nur auf dem Prüfstand den gesetzlichen Vorgaben entsprochen haben.

Auswirkungen des Verfahrens auf betroffene Fiat-Kunden

Bei dem Ermittlungsverfahren gegen Fiat geht es zunächst lediglich darum, ob der französische Staat den Konzern bestraft oder nicht. Daher hat es nur indirekt Auswirkungen auf die Besitzer der vom Abgasskandal betroffenen Fiat-Modelle. Bei einer Schadensersatz-Klage gegen Fiat ist das Verfahren aber ein wichtiger Beleg dafür, dass der Hersteller betrogen hat. Dann kann das Gericht kaum noch widersprechen, wenn der betrogene Kunde ein Gutachten zu den Manipulationsvorwürfen in Auftrag geben will.

Von dem Ermittlungsverfahren profitieren dabei nicht nur die Besitzer von Fiat-Modellen. Auch andere Marken aus dem Konzern (Lancia, Jeep, Iveco, Alfa-Romeo) haben Diesel-Motoren von Fiat eingesetzt. Außerdem haben viele der vom Abgasskandal betroffenen Wohnmobil-Hersteller den Fiat Ducato als Basis-Modell eingesetzt. Mehr dazu im Artikel zum Wohnmobil-Abgasskandal.

Quelle: RAI

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