Mit dem Rückrufcode W58 werden weltweit über 130.000 Fahrzeuge der Modelle Jeep Grand Cherokee (Baujahr 2014-2016) und Dodge Ram (Baujahr 2014-2018) in die Werkstatt gerufen. Betroffen sind Fahrzeuge mit einem 3,0l-Dieselmotor. Grund dafür ist ein fehlerhafter Kurbelwellensensor, der zu einem Motorausfall führen und einen Neustart verhindern kann. Beim Rückruf W58 wird ein Software-Update für das Antriebsstrang-Steuergerät (PCM) eingespielt, der Vorgang sollte daher nicht lange dauern. Der Rückruf ist aktuell nicht verpflichtend.
Zuvor waren bereits einzelne Grand Cherokee und Chrysler 300 wegen eines ähnlichen Fehlers zurückgerufen worden. Beim Rückruf-Code W90 wurde allerdings gleich das phonische Rad der Kurbelwelle ausgetauscht. Die Software-Lösung beim Rückruf W58 ist vermutlich nicht nur billiger. Sie bietet dem Hersteller auch die Möglichkeit, unauffällig andere Teile der Motorsteuerungssoftware auszutauschen. Das kann für die Kunden relevant werden, da auch Jeep in den Dieselskandal verwickelt ist. Gerade die 3,0l-Multijet-Motoren sind aus dem Fiat Abgasskandal bekannt. Das Problem für die Kunden ist dabei: Werden die illegalen Abschalteinrichtungen im Zuge des Rückrufs gleich mit entfernt, können sie später bei einer Diesel-Klage nicht mehr nachgewiesen werden. Der Jeep-Besitzer kann dann nicht nur seinen Schadensersatz nicht mehr durchsetzen, sondern er muss auch mit potentiellen Folgeschäden rechnen. So kann es sein, dass die Abgasrückführung dauerhaft aktiviert wird und dadurch schneller Defekte bei AGR-Ventil und AGR-Kühler auftreten.
