Zusammenfassung
- Die Preise für AdBlue explodieren, teilweise gibt es Lieferengpässe.
- Schuld sind die hohen Gaspreise.
- Betroffene Diesel-Fahrer können ihre Autos aber oft über dem Marktwert zurückgeben.
Wer noch einen Grund gesucht hat, seinen vom Abgasskandal betroffenen Diesel loszuwerden: Es gibt offenbar eine Preisexplosion und Lieferengpässe bei AdBlue. Hintergrund ist, dass für die Produktion von Harnstoff eine große Menge an Methan (Erdgas) benötigt wird.
Dieses war bereits durch die allmähliche Erholung der Wirtschaft nach dem Corona-Einbruch deutlich teurer geworden und die Ukraine-Krise hat die Situation noch verschärft. Wie unter anderem das Handelsblatt berichtet, haben bereits erste Hersteller die Produktion eingestellt oder sie gedrosselt.
Dadurch (und durch Hamsterkäufe) haben sich die Preise für AdBlue teilweise vervielfacht und teilweise ist es auch schon zu Lieferengpässen gekommen.
Geht dem Fahrzeug das AdBlue aus, funktioniert die Abgasreinigung nicht mehr richtig. Je nach Modell fährt das Auto dann nur noch im Notlauf-Modus oder es bleibt gleich ganz stehen. Allerdings sollte eine Warnleuchte bereits lange bevor der Tank leer ist auf den niedrigen Füllstand hinweisen.
Die Situation wird noch etwas verschärft, weil viele vom Dieselskandal betroffene Fahrzeuge inzwischen mit Software-Updates ausgerüstet wurden, die die Abgasreinigung im Straßenbetrieb verbessern – wodurch nicht nur die AGR-Ventile schneller defekt werden sondern auch der AdBlue-Verbrauch steigt. Die gute Nachricht: Gerade die vom Abgasskandal betroffenen Diesel-Besitzer können ihr Auto in vielen Fällen loswerden, indem sie es an den Hersteller zurückgeben. Im Gegenzug erhalten sie meist mehr als den aktuellen Marktwert.
Gut zu wissen: Bisher scheinen PKW-Besitzer noch AdBlue zu bekommen, wenn sie ein wenig suchen. Auch fallen bei PKW die Preise nicht so ins Gewicht, da die Kosten bei kleinen Mengen ohnehin schon hoch sind. Speditionen und andere Besitzer von LKW bekommen aber immer mehr ein Problem.
