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Überhängende Äste - Das müssen Sie jetzt wissen!

Bei Problemen mit überhängenden Ästen von Bäumen des Nachbarn auf Ihr Grundstück gibt es verschiedene rechtliche Aspekte, die zu beachten sind. Gemäß § 910 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) haben Sie als Grundstückseigentümer grundsätzlich das Recht, überhängende Äste zu entfernen, wenn diese von einem fremden Grundstück herüberragen. Allerdings sind dabei einige wichtige Punkte zu beachten.

Zunächst sollten Sie den Nachbarn über die Problematik informieren und um eine Lösung bitten. Oftmals ist eine einvernehmliche Regelung möglich. Der Nachbar hat in der Regel die Möglichkeit, die Äste selbst zu entfernen. Sollte er dies nicht tun, können Sie nach angemessener Fristsetzung und Ankündigung die Äste selbst entfernen oder entfernen lassen.

Bevor Sie jedoch eigenmächtig handeln, ist es wichtig, die örtlichen Vorschriften und eventuelle spezielle Regelungen zu beachten. In einigen Regionen oder Gemeinden können besondere Schutzbestimmungen für Bäume gelten, insbesondere wenn es sich um geschützte Baumarten handelt. Hier kann eine Genehmigung für den Rückschnitt erforderlich sein.

Bei der Entfernung der Äste müssen Sie zudem darauf achten, den Baum nicht unnötig zu schädigen. Unverhältnismäßig starker Rückschnitt kann zu Schadensersatzansprüchen des Nachbarn führen. Die entfernten Äste gehören rechtlich dem Nachbarn, weswegen Sie diese ihm grundsätzlich anbieten sollten.

Wenn es zu Meinungsverschiedenheiten kommt oder der Nachbar sich weigert, die Äste zu entfernen, obwohl sie eine Beeinträchtigung darstellen, können Sie rechtliche Schritte einleiten. Dies kann von einer außergerichtlichen Einigung bis hin zu einer gerichtlichen Klärung reichen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass gerichtliche Auseinandersetzungen oft langwierig und kostenintensiv sind. Daher ist es in den meisten Fällen ratsam, eine gütliche Einigung anzustreben oder sich anwaltlich beraten zu lassen, um Ihre Rechte und Pflichten genau zu verstehen und eine für beide Seiten tragbare Lösung zu finden.