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Toyota-Abgasskandal

15. Januar 2021

Im Toyota-Abgasskandal muss der japanische Autohersteller in den USA 180 Millionen Dollar Strafe zahlen. Darauf haben sich die Beteiligten in einem Vergleich geeinigt.

Hintergrund zum Toyota Abgasskandal

Nach den Regeln des amerikanischen Clean Air Act müssen Autohersteller die Environmental Protection Agency (EPA) über gehäufte Schäden an Bauteilen informieren, die der Emissionskontrolle dienen. Nach den Regeln auf Bundesebene sind solche Emissions Defect Information Reports (EDIR) verpflichtend, wenn bei einem Modell derselbe Schaden 25 Mal aufgetreten ist. Wenn ein freiwilliger Rückruf erfolgt, muss außerdem ein Voluntary Emissions Recall Report (VERR) eingereicht werden. Über den Verlauf von Rückrufen muss außerdem quartalsweise berichtet werden. Durch die Berichte soll die EPA frühzeitig die Möglichkeit bekommen, auf Defekte zu reagieren und durch verpflichtende Rückrufe die Luftqualität zu schützen.

Toyota hat eingeräumt, zwischen 2005 und 2015 diesen Vorschriften nicht nachgekommen zu sein. Stattdessen wurden Berichte nur nach den laxeren Vorschriften von Kalifornien eingereicht, obwohl klar war, dass das nicht zulässig ist. Insgesamt wurden 78 EDIRs, 20 VERRs und über 200 Quartalsberichte nicht bzw. erst 2015 und damit viel zu spät eingereicht.

Vom Toyota-Abgasskandal betroffene Fahrzeuge und Kunden-Rechte

Leider ist bisher nicht bekannt, welche Modelle vom Toyota-Abgasskandal betroffen sind. Außerdem ist unklar, ob es Defekte gibt, die die Abgasreinigung bei vielen Fahrzeugen beeinträchtigen. Auch hat Toyota durch die verspäteten Meldungen in den USA nicht gegen deutsches Recht verstoßen. Solange Toyota keine illegalen Abschalteinrichtungen nachgewiesen werden können, haben deutsche Kunden daher keinen Anspruch auf Schadensersatz, es droht aber auch aktuell keine Stilllegung.

Wer prüfen will, ob sein Toyota schon vom Abgasskandal betroffen ist, kann das bei uns kostenlos und unverbindlich tun. Da der Diesel-Skandal sich immer weiter ausbreitet, können auch bisher nicht Betroffene sich schon einmal bei uns anmelden. Wir informieren Sie dann, sobald uns neue Erkenntnisse zu betroffenen Modellen vorliegen.

Ein weiteres Schlupfloch bleibt Verbrauchern, die ihren Toyota z.B. wegen Diesel-Fahrverboten loswerden wollen: Finanzierte Fahrzeuge können in vielen Fällen durch einen Autokredit-Widerruf zurückgegeben werden. Das gilt auch für Modelle, die nicht vom Abgasskandal betroffen sind, beispielsweise Benziner oder Hybride.

Quelle: US Department of Justice

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