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Alles, was Sie über Unterhaltszahlungen wissen müssen

29. April 2024
  • Überblick über die verschiedenen Typen von Unterhaltszahlungen
  • Rechtliche Grundlagen und Berechnungsmethoden
  • Tipps für den Umgang mit Unterhaltsstreitigkeiten

Einführung in das Thema Unterhalt

Unterhalt ist ein zentrales Thema im deutschen Familienrecht, das sowohl emotionale als auch finanzielle Auswirkungen auf die beteiligten Parteien hat. Unterhaltspflichten entstehen vor allem bei Trennung oder Scheidung und betreffen hauptsächlich den Ehegattenunterhalt und den Kindesunterhalt. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über die rechtlichen Grundlagen, die Berechnung und die Durchsetzung von Unterhaltsansprüchen wissen müssen.

Arten von Unterhalt im Überblick

In Deutschland gibt es verschiedene Arten von Unterhalt, die jeweils unterschiedliche Bedürfnisse abdecken:

  • Ehegattenunterhalt: Wird einem der getrennt lebenden oder geschiedenen Ehepartner gezahlt, wenn dieser nicht in der Lage ist, seinen Lebensbedarf selbst zu decken.
  • Kindesunterhalt: Dient der Sicherstellung des Lebensbedarfs eines Kindes und ist von beiden Elternteilen entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit zu tragen.
  • Trennungsunterhalt: Kann vom getrennt lebenden Ehepartner bis zur rechtskräftigen Scheidung gefordert werden.
  • Betreuungsunterhalt: Für den Elternteil, der nach der Trennung oder Scheidung für die Betreuung eines Kindes sorgt.

Rechtliche Grundlagen des Unterhaltsanspruchs

Nach deutschem Recht ist der Anspruch auf Unterhalt in verschiedenen Gesetzen geregelt. Die wichtigsten Bestimmungen finden sich im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB). Der Anspruch auf Ehegatten- und Kindesunterhalt ergibt sich aus den §§ 1360 ff. BGB für den Ehegattenunterhalt sowie aus § 1601 ff. BGB für den Kindesunterhalt.

Berechnung des Kindesunterhalts

Zur Berechnung des Kindesunterhalts wird in Deutschland häufig die sogenannte „Düsseldorfer Tabelle“ herangezogen. Diese Tabelle gibt Richtwerte vor, wie viel Prozent des Nettoeinkommens des unterhaltspflichtigen Elternteils als Unterhalt an das Kind zu zahlen sind. Die Höhe des Unterhalts hängt dabei ab vom Alter des Kindes und dem Einkommen des unterhaltpflichtigen Elternteils.

Berechnung des Ehegattenunterhalts

Neben dem Lebensstandard während der Ehe sind auch andere Faktoren wie Dauer der Ehe und eigene Erwerbsmöglichkeiten des bedürftigen Partners entscheidend für die Höhe des zu zahlenden Unterhalts nach einer Scheidung. Auch hierbei kann die Rechtsprechung variieren, weshalb eine individuelle Beratung durch einen Fachanwalt empfehlenswert ist.

Vorgehen bei Nichtzahlung von Unterhalt

Kommt es zu Schwierigkeiten bei der Zahlung von vereinbartem oder gerichtlich angeordnetem Unterhalt, können rechtliche Schritte eingeleitet werden. In solchen Fällen kann beispielsweise eine Lohnpfändung beim Arbeitgeber des säumigen Zahlers beantragt werden.

Tips für den Umgang mit Unterhaltsstreitigkeiten

In Fällen von Streitigkeiten um den Unterhalt empfiehlt sich zunächst immer eine außergerichtliche Einigung zu suchen. Sollte dies nicht möglich sein, steht der Weg vor das Familiengericht offen. Es ist ratsam, sich durch einen spezialisierten Anwalt vertreten lassen:

  • Sichern Sie alle relevanten Dokumente wie Einkommensnachweise und Korrespondenz rund um das Thema Unterhalt.
  • Holen Sie rechtzeitig juristischen Rat ein – je früher desto besser.

Abschließend lässt sich sagen, dass das Thema Unterhalten komplex ist und individuelle Lösungen erfordert. Durch frühes Einholen professioneller Beratung können viele Probleme vermieden oder zumindest minimiert werden.

Autor

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