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Ermittlungsverfahren wegen Diesel-Betrugs in Frankreich

peugeot-abgasskandal
11. Juni 2021

Nach jahrelangen Untersuchungen wurden jetzt in Frankreich gegen die Stellantis-Töchter Peugeot, Fiat und Citroen sowie Renault (gerichtliche) Ermittlungsverfahren eröffnet. Beiden Konzernen wird vorgeworfen, dass sie bei ihren Diesel-Modellen betrogen haben. Konkret geht es wohl um die klassischen Stickoxid-Probleme aus dem Abgasskandal: Die Fahrzeuge sollen illegale Abschalteinrichtungen einsetzen, um auf dem Prüfstand sauberer zu erscheinen als sie im realen Fahrbetrieb sind.

Peugeot und Renault stehen damit in Frankreich auf einer Stufe mit dem Volkswagen-Konzern: Gegen VW wurde von der französischen Justiz fast zeitgleich ein Ermittlungsverfahren eröffnet. Dabei ist in Deutschland bereits seit langem klar, dass VW bei seinen Dieseln betrogen hat. Der Konzern hat bereits eine Milliardenstrafe gezahlt und wurde in Zivilverfahren bereits in mehreren BGH-Urteilen zur Zahlung von Schadensersatz verurteilt. Die französischen Behörden scheinen sich in den drei Fällen ähnlich sicher zu sein: Peugeot, Renault und VW mussten jeweils 10-20 Mio. Euro als Kaution für mögliche spätere Strafen hinterlegen und außerdem Bankbürgschaften bereitstellen.

Noch ist die Rechtslage bei Peugeot, Citroen, DS und Renault nicht abschließend geklärt. Betroffene sollten sich aber schon jetzt bei Rechtecheck registrieren, dann werden sie auf dem Laufenden gehalten und die Ansprüche regelmäßig überprüft. Außerdem erfahren die betroffenen Diesel-Besitzer so, wie viel Entschädigung ihnen zusteht, wenn Peugeot bzw. Renault Betrug nachgewiesen werden kann.

Es ist noch nicht bekannt, ob sich die Vorwürfe gegen Renault nur auf die eigenen Modelle beschränken oder ob sie sich auch auf die an Mercedes gelieferten Motoren beziehen.

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